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S e ich die Trinkgelder auf die Rechnung schreibe,
selbstverständlich so reichlich bemessen, dass der
ä Gast mir nicht den Vorwurf einer seiner nicht
{ würdigen Knauserei machen kann. So kamen die
Trinkgelder auf die Rechnung, sie wurden fortan ein
stehender Posten: das ,,Servis". Der Wirth hatte
i seinen Zweck erreicht - die Trinkgelder flossen in
' seine Tasche, er seinerseits konnte fortan mit Ge-
· müthsruhe dem weiteren Verlauf der Dinge zusehen.
Auch der Gast und der Kellner? Scheinbar
i war ersterer jetzt des T rinkgeldergebens überhoben,
P in Wirklichkeit aber war seine Lage keine andere
ä als die des mildherzigen Mannes, der einem armen
ä J ungen, dem die Hande zu erfrieren drohten, ein
i paar warme Handschuhe kaufte, und der, da der
i Vater dieselben für sich nahm, sich genöthigt fand,
ihm ein Paar neue zu kaufen. Die Reisenden,
welche anfänglich an den Ernst jener neuen Ein-
' richtung glaubten und sich des Trinkgeldergebens
an das Dienstpersonal überhoben meinten, wurden
bald eines Besseren belehrt. Zuerst durch die
i Notiz auf der Gasthofsnote: ,,Hausknecht und
Portier sind im obigen Servis nicht einbegriffen."
Warum nicht einbegriffen? Selbstverständhchï Sonst
hätte ja unser ingeniöser Wirth auf die Einnahme
quelle, die er in der Verpachtung dieser Posten
besass, verzichten müssen - eine Unbilligkeit, die
` Niemand ihm zumuthen konnte! Der zweite hin-
kende Bote, der sich beim Gast einstellte, war
_ L
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S e ich die Trinkgelder auf die Rechnung schreibe,
selbstverständlich so reichlich bemessen, dass der
ä Gast mir nicht den Vorwurf einer seiner nicht
{ würdigen Knauserei machen kann. So kamen die
Trinkgelder auf die Rechnung, sie wurden fortan ein
stehender Posten: das ,,Servis". Der Wirth hatte
i seinen Zweck erreicht - die Trinkgelder flossen in
' seine Tasche, er seinerseits konnte fortan mit Ge-
· müthsruhe dem weiteren Verlauf der Dinge zusehen.
Auch der Gast und der Kellner? Scheinbar
i war ersterer jetzt des T rinkgeldergebens überhoben,
P in Wirklichkeit aber war seine Lage keine andere
ä als die des mildherzigen Mannes, der einem armen
ä J ungen, dem die Hande zu erfrieren drohten, ein
i paar warme Handschuhe kaufte, und der, da der
i Vater dieselben für sich nahm, sich genöthigt fand,
ihm ein Paar neue zu kaufen. Die Reisenden,
welche anfänglich an den Ernst jener neuen Ein-
' richtung glaubten und sich des Trinkgeldergebens
an das Dienstpersonal überhoben meinten, wurden
bald eines Besseren belehrt. Zuerst durch die
i Notiz auf der Gasthofsnote: ,,Hausknecht und
Portier sind im obigen Servis nicht einbegriffen."
Warum nicht einbegriffen? Selbstverständhchï Sonst
hätte ja unser ingeniöser Wirth auf die Einnahme
quelle, die er in der Verpachtung dieser Posten
besass, verzichten müssen - eine Unbilligkeit, die
` Niemand ihm zumuthen konnte! Der zweite hin-
kende Bote, der sich beim Gast einstellte, war
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